Medienmitteilung: Der Club Helvétique ist gegen das Burka-Verbot
Der Club Helvétique ist zwar umgekehrt weit davon entfernt, die Burka zu verteidigen. Aber das Burka-Verbot löst keine Probleme, sondern es schafft neue.
Die wichtigsten Argumente zusammengestellt:
- Die Initiative löst ein «Problem», das in der Schweiz nicht existiert. Es gibt praktisch keine Burkaträgerinnen (Vollverschleierung) und ganz wenige Frauen mit Niquab (Gesichtsschleier).
- Die Initiative verstärkt aber Vorurteile gegen muslimische Gruppen und fördert ein Klima der Intoleranz.
- Sie richtet sich in ihrer Stossrichtung gegen eine Religion. Eine offene und pluralistische Gesellschaft wie unsere muss aber aushalten können, dass es vielfältige Lebens- und Glaubensformen gibt.
- Mit dem Burka-Verbot fördert man nicht – wie behauptet – die Durchsetzung der Frauenrechte, sondern erschwert den betroffenen Frauen das Leben zusätzlich.
- Es ist vollkommen grotesk, wenn eine Frau vor Nötigung geschützt werden soll, indem man sie dafür bestraft, Opfer einer Nötigung (zum Burkatragen) geworden zu sein.
- Die SVP und erst recht deren Rechtsaussen-Flügel haben sich noch nie für Frauenrechte eingesetzt. Im Gegenteil. Wenn sie es jetzt tun, muss das andere Gründe haben:
- Die Initianten wollen einmal mehr aufzeigen: der Islam gehört nicht zu unserer Gesellschaft.
- Zu diesem Zweck wird das Thema Frauenrechte vorgeschoben. Man missbraucht es um für eine fremdenfeindliche Politik mobilisieren.
- Viel erfolgversprechender als ein Sondergesetz für Musliminnen wäre der Abbau von Integrationsschranken beim Zugang zu Bildung, Arbeit und politischen Rechten.
Hier der vollständige Text der Medienmitteilung als PDF.